Guido, Mike, Werner, Wiebke und ich haben uns dieses Jahr im Sommer für eine Woche auf der Insel Rab bei Kron-Diving eingefunden um dort die Tauchtiefen jenseits der 40m unsicher zu machen. Freitag abends haben Guido, Mike und ich uns auf dem Weg mit Mikes neuem Auto gemacht. 1300 Kilometer waren es insgesamt, wobei wir für die letzten 160 Kilometer ca. vier Stunden gebraucht haben, was weniger an Mikes Fahrstil lag, sondern eher an der wahnsinnig gut ausgebauten und befahrbaren Küstenstraße von Rijeka nach Jablanac, von wo aus unsere Fähre nach Rab ging. An der Fähre angekommen, trauten wir unseren Augen nicht wirklich. Eine ewig lange Schlange bis zur Fähre. Noch einmal zwei Stunden Wartezeit (wir waren ja erst 16 Stunden nonstop unterwegs) und endlich auf der Fähre. Werner und Wiebke hatten fahrttechnisch etwas mehr Glück. Sie waren ca. zwei bis drei Stunden früher an der Fähre und waren schon Baden und hatten sich gestärkt, bevor wir ankamen. Drei Stunden später hatten wir uns bei der Tauchbasis angemeldet und unser Zimmer bezogen und waren auf dem Weg zu unserem ersten Tauchgang. Der erste Tauchgang sollte ein Buchttauchgang werden, um uns an das Salzwasser zu gewöhnen, vernünftig auszubleien und erste Eindrücke zu bekommen, was uns während der nächsten zehn Tauchgänge alles erwarten sollte. Wie nicht anders zu erwarten gab es sehr, sehr wenig zu sehen, bis auf ein paar kleine Mönchsfische und ein paar Krebse, die sich aber etwas gestört fühlten, wenn wir sie näher betrachten wollten und sich in den Sand zurückzogen. Die Maximaltiefe bei diesem Tauchgang betrug 5m und die Sichtweiten unterhalb 3m erinnerten doch stark an zu Hause und den Wambachsee. :-)) Nebenbei bemerkt: Mike hatte ja sein neues Auto mit und wir hielten an der Küstenstraße nach Jablanac irgendwo an und ich öffnete die Beifahrertür. Leider wehte ein bißchen der Wind - mit Windstärke 9 oder so - der mir die Tür aus der Hand riß. Von nun an ließ sich die Tür von Mikes (acht Tage altem) Auto nicht mehr richtig schließen. Mike war davon - wie man sich vorstellen kann - hellauf begeistert und gratulierte mir zu dieser absoluten Heldentat. Den ersten Abend verbrachten wir damit uns anständig zu betrinken mit Karlovacko, einem leckeren einheimischen Bier. Die nächsten fünf Tage verbrachten wir damit jeden Tag zwei Tauchgänge zu machen. Zwei davon haben wir auf 52m gemacht, der Rest bewegte sich um die 40m. Da wir Gott sei Dank insgesamt fünf Personen waren, hatten wir fast immer unser eigenes Schlauchboot. Das war ca. 6m lang und hatte einen 115!! PS Motor hinten dran. Wenn es mal ein bißchen wellig wurde, wurden wir ganz schön auf dem Boot hin und her geschüttelt. Die Tauchgänge an sich bieten superschöne Unterwasserlandschaften und einige Fischschwärme, meistens Mönchsfische. Die anderen kann ich leider (noch) nicht identifizieren, aber das sollte sich ändern lassen. Es gibt auch Höhlen zum durchtauchen von ganz groß bis ziemlich eng. Da sollte man aber wirklich nur rein oder durch wenn man nicht unter Klaustrophobie o.ä. leidet. Im Hafen von Kampor (da war unsere Tauchbasis) gibt es auf 20m ein kleines Wrack, welches angefahren wird, wenn es weiter draußen zu sehr scheppert. Dieses Wrack ist an sich völlig unspektakulär, weil es nicht sehr groß und noch relativ jung ist, also kein Bewuchs dran ist. Aber man kann durch das Wrack durchtauchen und in die Kommandokabine (oder wie das auch immer heißen mag) gelangen. Dort gibt es Fenster nach draußen, die aber so eng sind, daß man dort nicht durch kommt und die Türen sind auch nicht aufzubekomen. Wenn man zurück möchte, geht es wirklich nur über den Weg, den man hergekommen ist. Also tiefer tauchen in ein schwarzes, enges Loch. Auch nichts für Leute mit Problemen bei solchen Aktionen. Was man ganz besonders oft sieht sind Steilwände. Wer gerne über ein Plateau in 10m Tiefe taucht und sich dann über den Abgrund auf über 50m fallen lassen möchte, ist hier an der richtigen Stelle. Bei fast jedem Tauchgang sieht man einen oder mehrere Oktopoden, die sich hervorragend dazu eignen die Zeit zu vertreiben. Sie sind vielleicht ein bißchen scheu, aber mit Zeit und Geduld kann man das durchaus überwinden. Wer sie noch nicht gesehen hat dem sei gesagt, daß diese Tiere ihr Aussehen in Sekundenbruchteilen ändern können. Sie nehmen die Farbe ihrer Umgebung blitzschnell an und sind so Meister der Tarnung. Deshalb sind sie auch nicht unbedingt leicht zu entdecken. Die Sichtweiten betrugen zwischen 15m und 25m. Wassertemperatur war auf 50m 18 Grad Celsius, also durchaus mit Halbtrocken oder naß zu betauchen. Eine Katze hat jetzt ein neues Zuhause. Wir haben uns fast jeden Abend an unserer Pension hingesetzt und dort Bier getrunken und dabei hat eine junge Katze andauernd mit uns gespielt. Diese haben Werner und Wiebke mit nach Hause genommen. Genannt haben wir sie Karlovacko, nach dem Bier was wir dort immer getrunken haben. Apropos Bier....... Wenn man einen Kasten Bier in Kroatien kauft, sollte man den Bon gut aufbewahren. Ich kaufte einen Kasten (91 Kuna der Kasten und 108 Kuna der Pfand - zusammen ca. 25 Euro) und wollte ihn am letzten Tag wieder abgeben. Leider ging das nicht, da ich natürlich den Bon, den man dazu benötigte, weggeschmissen habe. Das Essen kostete ca. 12 Euro inklusive einem Bier. Pommes Buden o.ä. sucht man dort vergebens. Entweder man geht in ein Restaurant oder man verpflegt sich, wenn man eine Küche hat, selber. Die Leute sind dort sehr nett, sprechen aber oft kein deutsch oder englisch. Deswegen schon einmal zu Hause mit Händen und Füßen üben sich zu verständigen. :-) Fazit dieses Urlaubs : 1 verlorene Sonnencreme, 1 verlorene Hose (wiedergefunden von Vera und Ingo - danke noch einmal an die beiden *g*), 1 verlorene Maske (heldenhaft wiedergeholt), 1 verlorenes Messer. Ich werde garantiert wieder dorthin fahren, wenn ich Gelegenheit habe. Die Strecke ist zwar supernervig zu fahren, aber es lohnt sich auf alle Fälle! |
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